Pauschal kann gesagt werden:
vergrösserte Ventile = mehr Motorleistung.
Prinzipiell ist diese Aussage schon absolut richtig - aller- dings nur, wenn einzig die Spitzenleistung betrachtet
wird. Und dann auch nur allein die Spitzenleistung, bedingt durch den grösseren Füllungsgrad des Motors aufgrund der vergrösserten Ventile.
Im gleichen
Atemzug verringert sich jedoch leider auch die Motorleistung in unteren Drehzahlbereichen! Das “Dreh- moment” verschwindet spürbar.
Warum macht der Motor so etwas - warum reagiert er so blöd ???
Er sollte schliesslich doch einfach nur mehr Leistung erzeu- gen!
Den Grund
hierzu versteht man schnell bei Betrachtung der Strömungsgeschwindigkeit am Einlassventil. Zuständig hierfür ist wieder einmal die Physik.
Die
Nenndrehzahl, also die Drehzahl bei der der Motor seine Höchstleistung entwickelt, wird durch eben diese Strömungsgeschwindigkeit bestimmt. Dann nämlich, wenn das in den
Brennraum eintretende Benzin/Luft-Gasgemisch eine Geschwindigkeit ziemlich genau 100 m/s erreicht hat, ist zugleich auch die Nenn- drehzahl erreicht.
Das bedeutet im weiteren:
Durch den Einbau grösserer Ventile wird eben diese, alles entscheidende, Gasgeschwindigkeit, aufgrund der Querschnittvergösserung durch die grösseren Ventile, abgesenkt.
Somit erhält der Motor zwar mehr von dem “guten Zeug”, aber leider ist gleichzeitig auch die entscheidende Gasgeschwindigkeit später, also bei höherer Drehzahl,
erreicht.
Bewegt man
den Motor bei höheren Drehzahlen fällt es nicht so entscheidend auf, ob der Motor 1000 U/min. früher oder später seine Höchstleistung hat. Bei der Drehzahl ist man ja sowieso
schon mächtig am “Jagen”.
Bei unteren Drehzahlen, beispielsweise bei 2000 U/min. in der Stadt, sieht die Welt da schon ganz anders aus: Hier fehlen die ohnehin schon
so geringen PS für den “Biss” des Motors dann schon recht deutlich.
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